Energiesparen in den eigenen 4 Wänden
15.04.2012 11:58 von Anja Machnik
Die richtige Vorgehensweise bei einer energetischen Sanierung oder einem energieeffizienten Neubau
Wichtig ist vor allem, auf die energetische Qualität der Maßnahmen zu achten. Denn energetisch sanierte Häuser verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Energie als unsanierte. Hausbesitzer, die energetisch bauen oder sanieren, machen sich unabhängiger von den steigenden Energiepreisen, erhöhen den Wohnkomfort ihres Hauses und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.
Erster Schritt zur energetischen Sanierung: Eine kompetente Energieberatung
Bevor Sie mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen und die Handwerker beauftragen, sollte ein unabhängiger Energieberater eine Schwachstellenanalyse des Gebäudes erstellen. Nachdem der Fachmann das Gebäude ausführlich untersucht hat, erhalten Sie in einem schriftlichen Bericht verschiedene Vorschläge für Energiesparmaßnahmen, Angaben zur Heizkosteneinsparung sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten. Der Bericht sollte auch eine grobe Kostenschätzung enthalten, die den finanziellen Rahmen der geplanten Maßnahmen absteckt. Durch die ausführliche Beratung erhalten Sie einen Überblick, welche Maßnahmen am wirtschaftlichsten sind und wie viel Energie Sie damit einsparen können.
Verunsicherung und Halbwissen
Bei vielen Hauseigentümern herrscht aber auch Verunsicherung bezüglich der vorgeschlagenen Maßnahmen. Sätze wie „Ich möchte nicht in einer Plastiktüte leben“ oder „Die Wände müssen atmen können“ zeigen, dass hier ein enormer Aufklärungsbedarf besteht. Ein zentraler Bestandteil der Energieeffizienz ist eine möglichst wärmebrückenfreie und luftdichte Ausführung der Gebäudehülle. Diese Erkenntnis ist nicht neu – bereits in den 80er Jahren wurde eine entsprechende Verordnung in der DIN (Deutsches Institut für Normung) aufgenommen und ist Bestandteil der aktuellen Energieeinsparverordnung. Wichtig dabei ist, dass bei der Planung und Ausführung die anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. Aber auch das richtige Lüftungsverhalten spielt nach der energetischen Sanierung eine entscheidende Rolle. Durch die verbesserte Luftdichtigkeit des Gebäudes muss für einen regelmäßigen Luftaustausch gesorgt werden, da es sonst zu Schäden, wie z.B. Schimmelbildung kommen kann. Schimmel ist eine Folge von zu kalten Oberflächen bei ungedämmten Gebäuden oder von Wärmebrücken, die es aber auch nach der energetischen Sanierung noch geben kann. Aus diesem Grund sollte das Vorhaben zu Beginn gut durchdacht werden.
Heizen mit der Sonne: Das „Sonnenhaus“ als energieeffizienter Neubau
Etwa ein Drittel der Primärenergieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle usw.) werden in Wärme umgewandelt, davon wird der größte Teil für Raumheizung und Warmwasser verwendet. Weitgehend solar beheizte Gebäude zeigen bereits heute, wie wir dem Klimawandel und der Abhängigkeit der fossilen Energieträger entgegenwirken können. Beim Sonnenhaus wird der Jahreswärmebedarf für Heizung und Warmwasser zu mehr als 50% von der Sonne gedeckt. Ein steil nach Süden geneigtes Solardach und ein großer, im Wohnbereich integrierter Wassertank sind die Merkmale der Sonnenhaus-Architektur. Ein Sonnenhaus kombiniert den Einsatz von Solarthermie, guter Wärmedämmung und einer Biomassenachheizung – und bietet dadurch einen sehr hohen Wohnkomfort sowie Unabhängigkeit von Öl- und Gaspreisen. Auch im Altbau ist ein Sonnenhaus nachträglich realisierbar.